Press: Fluxus Fire – Total Art Lighter 1

Die Presse / Almuth Spiegler – “Arbeit, Holz, Feuer in Ottakring”

“…Auch Iv Toshain und Anna Ceeh gehen von ihrer eigenen Situation aus. Sie betreiben seit 2012 das schwer aktivistische Art-Label mit dem drucktechnisch unmöglichen Namen FXXXi̶s̶m̶ (das „ism“ ist durchgestrichen). Im dunklen Bauch unter dem Sandleitenkino befeuern sie eine Art schamanistisches Ritual gegen die Geringschätzung von Kunst und Kultur in und für die Gesellschaft. So jedenfalls könnte man das Feuer interpretieren, das hier unten per Videoprojektion lodert. Am Donaustrand verbrannt haben die beiden ihr Archiv aus Hunderten ihrer Plakate, die sie auf der ganzen Welt aufgehängt haben. Ähnliches haben natürlich schon einige gemacht, eine kunsthistorische Referenz gibt allerdings die humorvolle Richtung vor: die Streichholzschachtel des Fluxus-Künstlers Ben Vautier, mit dem dieser 1968 alle Kunst anzünden wollte; das letzte Streichholz ist für die Schachtel selbst reserviert.

Wer würde sich diese Arbeit aber schon machen wollen? Toshain/Ceeh haben wenigstens ein bisschen was davon für uns erledigt. Merci vielmals.”
http://diepresse.com/…/53105…/Arbeit-Holz-Feuer-in-Ottakring

Skug Magazine / Kerstin Kellermann – »Es entsteht Asche und ein Video«

 

“Ein Feuerzeug auf einem Podest. Ein Spot erzeugt einen Lichtstrahl auf das Feuerzeug. Es strahlt und blendet beinahe. In der dreiteiligen Installation »Fluxus Fire« setzen sich die Künstlerinnen Iv Toshain und Anna Ceeh mit ihrem Arbeitsverhältnis als freie Künstlerinnen auseinander. »Wie kann das Arbeitsverhältnis einer freien Künstlerin definiert werden? Als ein Arbeitsverhältnis zu sich selbst?« steht im SOHO-Ausstellungs-Folder. Dieses Hinterfragen ihrer Arbeitssituation führte dazu, dass die beiden ihr Lager auflösten und ihr Archiv öffentlich verbrannten.

Der Film über die Kunstwerkeverbrennung an der grauen Donau im grauen Sand passt gut in das Alte Kino von Sandleiten, in dem SOHO in Ottakring die Ausstellung »Die Arbeit ist noch nicht zu Ende« präsentiert. Unrenoviert und aus Sandstein, mit einem trotzigen Charme, ist es ein gelungener, relativ großer Ausstellungsort für »art in progress«. Gleichzeitig macht das für die Ausstellung produzierte Werk unglaublich traurig. In was für einer Zeit leben wir? In einer, in der Künstlerinnen ihre Lagerkosten nicht mehr bezahlen können und ihre Kunst verbrennen?

 

Destroy all art

 

»Es geht auch um die Verdrängung von Kunstwerken«, erklärt Kurator Hansel Sato. »Online kann man nicht löschen. Nur das Materielle verschwindet«, ergänzt eine der Künstlerinnen. Doch selbst Kunst überlebt nicht. Denn auch online können ganze Blogs von heute auf morgen verschwinden, offline gehen. Im Gegensatz zu einem Kunstwerk im Roma-Pavillon auf der Venedig Biennale vor ein paar Jahren, in dem Roma-Kinder die in den Rinnstein gefallenen Flusen eines Baumes anzündeten und so laufende, leuchtende Spuren erzeugten, wirkt der Film von FXXXi̶s̶m̶ Toshain/Ceeh trist. Auch durch die Außenperspektive auf Wien, von der Donau aus. Künstlerinnen vor den Toren Wiens. Trauer- und Erneuerungsrituale in der Dämmerung. Kurator Sato glaubt im Gespräch sowieso, dass alles erst noch schlimmer werden muss, bevor die Menschen aufstehen und etwas Neues entstehen kann. Wohl die einzige positive Vorstellung, die man der politischen Lage derzeit abgewinnen kann.”…

http://skug.at/article8674.htm

Wiener Zeitung /Alexander Mauer – “Herrschst du noch, oder putzt du schon?”

“…Aber auch Kunst selbst ist Arbeit – und eine oftmals stark institutionalisierte noch dazu. Das verdeutlichen Museen, Ausstellungsstrukturen, Auktionen und Ähnliches. Iv Toshain und Anna Ceeh stehen Strukturen und Hierarchien kritisch gegenüber. Das Künstlerinnen-Duo befasst sich mit den Arbeitsverhältnissen freier Künstler und dem Wert ihrer Werke. Dieser wird insbesondere durch Digitalisierung und Reproduzierbarkeit verändert. In einer Videoinstallation verbrennen die beiden ihr Werkarchiv, das vor allem aus Postern und Plakaten besteht. “Aber die darauf befindlichen Slogans kann man nicht zerstören”, betonen sie.”

 

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/925078_Herrschst-du-noch-oder-putzt-du-schon.html

Der Standard – “Oh, das ist problematisch”

“…Die Installation Fluxus Fire von FXXXi̶s̶m̶ Toshain/ Ceeh nimmt Bezug auf Ben Vautiers Total Art Matchbox from Flux Year Box 2. Mit einem “Total Art Lighter” zündeten die beiden Künstlerinnen einen Haufen Poster und Flyer ihrer vergangenen Aktionen an, um die materielle Dimension von künstlerischer Arbeit zu verdeutlichen – derstandard.at/2000066752283/Oh-das-ist-problematisch.”

https://derstandard.at/2000066752283/Oh-das-ist-problematisch

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