Collective Practice and Women Artists’ Complicity at das weiße haus, Vie

1.Oktober bis 9.November 2019

Hegelgasse 14, 1010 Wien

Wie wir arbeiten wollen – Kollektives Handeln und künstlerische Komplizinnenschaft

How we want to work – Collective Practice and Women Artists’ Complicity

Kuratiert von Synne Genzmer und Georgia Holz


“How we want to work – Collective Practice and Women Artists’ Complicity”

with contributions by a room of one’s own, Nicoleta Auersperg and Mara Novak and Dorothea Trappel, Anetta Mona Chişa/Lucia Tkáčová, DIE DAMEN, Eva & Co, ff. Feministisches Fundbüro, FXXINi̶s̶m̶ Toshain / Ceeh, Guerrilla Girls, Katrin Hornek and Johanna Tinzl and künstlerinnenkollektiv marsie
curated by Synne Genzmer and Georgia Holz

Which forms and strategies of collective practice do women artists choose today? How are these reflected in their artistic work, and what distinguishes collectively developed art? The exhibition explores ways of cooperation and related feminist and political questions. It is also conceived as a platform for communication and exchange with the women artists involved about the processes of their collaborative practice. How do they balance the tension between the challenges of working collaboratively and their individual artistic interests while being confronted with pressing societal and everyday needs? Including artists, who have worked collectively for years, as well as temporary and loose collaborations, the exhibition examines the aesthetic and political potential of artistic collaborations as well as their inherent complicity.

Die Ausstellung erkundet Wege der Zusammenarbeit und damit verbundene feministische und politische Aspekte und möchte mit den beteiligten Künstlerinnen in Dialog darüber treten, wie sich ihre kollaborative Arbeit gestaltet. Wie sie die Spannung zwischen sozialen Herausforderungen und dem Wunsch nach individuellem künstlerischen Ausdruck ausbalancieren, während sie mit dringlichen gesellschaftlichen und alltäglichen Anforderungen konfrontiert sind. Das bedeutet, sich gegenseitig zu stärken und zu unterstützen, zu inspirieren und zu korrigieren, gemeinsam zu sprechen und aufzutreten, Aufmerksamkeit zu erzeugen, etwas zu bewirken, Solidarität zu leben. Die Künstlerinnen der Ausstellung erproben auf mikropolitischer Ebene mögliche Modelle gleichberechtigten Handelns, die die Sphäre des Persönlichen und des Professionellen berühren. Dabei spielen Empowerment und Aktivismus eine Rolle, aber auch Freundschaft und Humor – affirmative, feministische Strategien. Unter Einbeziehung von Positionen, die permanent und seit Jahren kollektiv arbeiten, oder gearbeitet haben, sowie in temporärer Kollektivität entstandenen Arbeiten, geht die Ausstellung den ästhetischen und politischen Potenzialen künstlerischer Kollaborationen und ihrer immanenten und ideellen Komplizinnenschaft nach.

Künstlerinnen tun sich zusammen: Ob zu symbiotischen Arbeitsgemeinschaften oder losen Gruppen, die sich nur zu bestimmten Zeiten und Projekten treffen, ob zu gemeinsam organisierten Ausstellungsräumen oder aktivistischen Performances. Die Entscheidung, ein Kollektiv zu gründen, kann politisch oder pragmatisch motiviert sein, sich auf künstlerischen Erfolg und das Bilden von Netzwerken oder eine spezifische Thematik ausrichten – oder einfach Spaß machen. Auch wenn das Kollektiv letztendlich im Kunstsystem weniger wahrgenommen wird als der/die Einzelkünstler*in – es geht darum, miteinander Kunst zu schaffen, die sich von der individuellen Handschrift unterscheidet. Kollektiv oder kollaborativ zu arbeiten, bedeutet immer auch, Wissen und die eigenen Fähigkeiten im Sinne der Sache synergetisch zu teilen. Unterschiedliche Zugangsweisen zu einer zeitgenössischen Auffassung von Feminismus stellen dabei die Diversität weiblicher Identität, Autorinnenschaft und Agenden zur Disposition. Welche Formen und Strategien kollektiver Zusammenarbeit wählen Künstlerinnen heute, wie reflektieren sich diese in ihrer künstlerischen Arbeit und wodurch zeichnet sich im Kollektiv entwickelte Kunst aus?

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